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Studium als Garant für Top-Einkommen? Fachkräfte verdienen oft mehr!

Wer einen akademischen Abschluss anstrebt, tut dies in der Regel nicht nur um einem bestimmten Bildungsideal zu folgen, sondern weil man mit dem Examen in der Tasche auf einen interessanten und ebenso gut bezahlten Job hofft. Dieser Grundsatz hatte auch tatsächlich lange Bestand, muss aber heutzutage relativiert werden. Denn er gilt nur mehr für bestimmte Branchen. Da sind sich verschiedene Arbeitsmarktforscher einig.

Im Gegenteil gibt es zahlreiche Branchen, in denen es Hochschulabsolventen sogar hinnehmen müssen, dass Facharbeiter gehaltlich vorne liegen. Dies hat zum einen damit zu tun, dass die Gehaltseinstufungen sich von Branche zu Branche teils stark unterscheiden. Am Beispiel des Reise- und Gastgewerbes erhalten Akademiker auf das Berufsleben gerechnet ca. 1,3 Millionen Euro Gesamtbruttogehalt. In der Informations- und Kommunikationstechnologie, die qualifizierte Arbeitskräfte bekanntlich stark nachfragt und ohnehin überdurchschnittliche Gehälter bezahlt, kann eine Fachkraft mit IHK-Ausbildungsabschluss bis zum Ende ihres Erwerbslebens mit ca. 2,2 Millionen Euro Gesamteinkommen rechnen. Ein Arbeitsmarktforscher hatte die Lebenseinkommen unterschiedlich qualifizierter Beschäftigter in 36 von insgesamt 37 Berufsgruppen einer umfangreichen Prüfung unterzogen und entsprechend ausgewertet. Er kommt zu dem nüchternen Ergebnis, dass sich ein fiktiver Abiturient, für den das spätere Einkommen im absoluten Vordergrund steht, für ein Hochschulstudium entscheiden sollte, dessen Abschluss in gut zahlenden Branchen nachgefragt wird. Soweit klingt dies banal, aber nicht jeder gerade volljährig gewordene Gymnasiast macht sich kurz vor der Reifeprüfung solche umfangreichen Gedanken, wie Berufsberater an den Schulen immer wieder feststellen müssen. In dieser Lebensphase sind Spaß und spezielle Neigungen so sehr im Vordergrund, wie das Berufsleben noch weit weg zu sein scheint. Klassiker sind dann meist, dass v.a. Mädchen „irgendetwas mit Medien oder Tieren“ machen wollen, unentschlossene junge Männer schreiben sich erstmal für Jura oder Sozialwissenschaften ein, wenn ihnen ein konkretes Fachgebiet noch nicht vorschwebt. Dies ist aber aus mehreren Gründen fatal: wer nach mehreren Semestern merkt, dass er das für sich falsche Gebiet ausgewählt hat, wechselt dann den kompletten Studiengang und verliert gegenüber der gleichaltrigen Konkurrenz mehrere Jahre Zeit. Auch reduziert sich automatisch die Zeitspanne bis zur Verrentung. Der 67. Geburtstag ist zwar noch unendlich weit weg, aber im Hinblick auf den Lebensgesamtverdienst tickt die Uhr unerbittlich. Auch sind etwa Absolventen mit Mittlerer Reife und Lehrabschluss im Schnitt mit 19 Jahren bereit um in ihrem Betrieb als Festangestellte übernommen zu werden. Umfangreiche Qualifikationsmaßnahmen bis hin zu sogenannten Fachwirten oder Industriemeistern ermöglichen es diesen Arbeitnehmern, bereits mit Mitte 20 erste Führungsverantwortung zu übernehmen und so mit dem Aufstieg in Unternehmen zu beginnen, wenn die Universitätsabsolventen im Schnitt erst den Einstieg in den Arbeitsmarkt suchen können.
Andere studieren ihr Fach zwar mit Wehklagen, aber doch zu Ende. Haben aber entweder einen Beruf gewählt, der ihnen eigentlich nicht liegt, oder aber sind für Branchen qualifiziert, die tendenziell eher schlechter bezahlen. Hier ist insbesondere der Sozialbereich und andere Dienstleistungsbereiche zu nennen. Nicht wenige benötigen zunächst – oft schlecht bezahlte – Praktika um überhaupt beim Kampf um die Festanstellungen Fuß fassen zu können. Dieses Phänomen ist zwar weniger geworden, was u.a. am spürbarer werdenden Fachkräftemangel, aber auch an der Einführung des Mindestlohns zum Januar 2015 liegt. Dennoch haben vor allem akademische Berufseinschreiber im Agenturgeschäft sowie in anderen kreativen oder schreibenden Berufsfeldern zahlreiche, meist schlecht bezahlte Hürden zu nehmen.

Ingenieure, Maschinenbauer, Informatiker… kurz, Absolventen der MINT-Fächer kennen diese Probleme nicht. Schon seit mehr als 20 Jahren gibt es einen regelrechten „war for talents“ der Arbeitgeber um diese Potentiale. Neben interessanten Aufgaben, Einstiegs- oder Umzugshilfen winkt auch fast immer ein sehr gutes Einstiegsgehalt. Dementsprechend ergeben sich Lebensgesamteinkommen wie z.B. in Forschungs-, Entwicklungs- und Konstruktionsberufen mit mehr als 2,7 Millionen Euro, in der Maschinen- und Autoindustrie (rund 2,5 Millionen Euro), in Energie- und Elektroberufen (knapp 2,4 Millionen Euro) sowie in der Informations- und Kommunikationstechnologie (fast 2,6 Millionen Euro).

Ein krasses Gegenbeispiel kann man aus der Lebensmittelindustrie anführen. Hier liegen Einsteiger mit Hochschulabschluss manchmal sogar unter den Gehältern von Hilfsarbeitern gut zahlender Branchen. Wo man sich mit der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln beschäftigt, gehen die Einkommen von Hochschulabsolventen im Laufe ihres Erwerbslebens oftmals nicht über 1,3 Millionen Euro hinaus. Bei Körperpflegeberufen landet man durchschnittlich bei knapp 1,5 Millionen Euro, in den schon erwähnten Erziehungs- und Sozialberufen kommt man im Schnitt auf 1,6 Millionen Euro, gerechnet brutto auf das ganze Berufsleben.

Grundsätzlich ist es natürlich weiterhin eine gültige Formel, dass ein höherer Bildungsabschluss auch höhere Einkommen bedeutet. Wiederum auf das gesamte Berufsleben gerechnet, ergeben sich ohne Unterscheidung des Geschlechts folgende abgestufte Bruttoeinkommen:
• Hilfsarbeiter: ca. 1,1 Millionen Euro
• Fachkräfte (Kaufleute, Gesellen): ca. 1,5 Millionen Euro
• Meister- und Techniker-Niveau: rund 2,0 Millionen Euro
• Akademiker nahezu 2,4 Millionen Euro

Letztendlich kommt es aber wie bei vielen Entscheidungen im Leben darauf an, dass man langfristig zufrieden ist. Daher raten Experten jungen Leuten dringend davon ab, nur auf die potentiellen Verdienstmöglichkeiten bei der Wahl des Studienfachs oder des Berufs zu achten. Man muss sich meist ein ganzes Berufsleben lang mit seinen Aufgaben und seinem Umfeld identifizieren können. Dafür sind manchmal Gehaltseinbußen nötig, aber Geld ist nicht alles. Nur sollte man sich frühzeitig über seine Potentiale und Neigungen bewusst werden. Hilfestellungen geben neben den Schulen und Universitäten auch die Berufsbildungszentren der Arbeitsagenturen, die Kammern für Industrie und Handwerk, aber schlussendlich auch die eigenen Eltern, Verwandten und Freunde. Nur gibt es bisher kein Mittel gegen die falsche Annahme von Teenagern, sie hätten noch eine gefühlte Ewigkeit Zeit, bis der „Ernst des Lebens“ beginnt.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de