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Studienabbrecher entscheiden sich verstärkt für eine Ausbildung

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat kürzlich in einer Studie herausgefunden, dass Studienabbrecher in Deutschland verstärkt auf den Ausbildungsmarkt drängen. Im vergangenen Jahr 2016 waren es immerhin rund 43 %, die ihrer Hochschule Lebewohl sagten und sich für eine praxisorientierte Lehre entschieden. Damit sich die Zahl derer, die sich im Laufe ihres Studiums doch nicht in einer akademischen Laufbahn sehen, seit dem Jahr 2008 verdoppelt. Bezogen auf das letzte Jahre sprechen wir von 60 000 jungen Menschen.

 

Hintergrund dieser Erkenntnis ist eine breitgefächerte Umfrage des DIHK im Frühjahr 2017, deren Ergebnisse Mitte Juli d. J. der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Mehr als 10.000 Antworten der befragten Unternehmen bilden die Basis für die Auswertungen zum Thema duale Ausbildung (früher: Lehre) in Deutschland. Dabei wurden Daten zu Themen wie allgemeines Ausbildungsplatzangebot, Zusammenarbeit mit den Berufsschulen und den Kammern, aber auch Erfahrungen mit den Azubis selbst und Herausforderungen bei der erfolgreichen Besetzung von angebotenen Lehrstellen erhoben. Ein Unteraspekt war die Zielgruppe der Studienabbrecher. Diese wird immer wichtiger, weil einerseits die Anforderungen an die Hochschulreife (Abitur und Fachabitur) aus Sicht großer Expertenkreise immer weiter abgesenkt werden und dadurch Schulabgänger „produziert“ werden, die eigentlich eben nicht reif für die Universität oder Hochschule sind. Andererseits schlägt im Gegensatz zum Jahr 2008 nun die sogenannte Bologna-Reform voll durch, im Zuge derer die Diplome und Magister durch die Bachelor- und Masterabschlüsse, verbunden mit einer weitreichenden Verschulung der Studiengänge, ersetzt worden waren. Dies führt mittlerweile nicht nur gefühlt, sondern mittels harte statistische Fakten untermauert vermehrt dazu, dass junge Leute, die sich aus verschiedenen Gründen im Laufe ihres Studiums gewahr werden, dass diese Laufbahn doch nichts für sie ist, für eine klassische Ausbildung entscheiden um letztendlich einen Berufsabschluss vorweisen zu können.

 

Bereits vor Ostern 2017 machte die Bundesregierung ihren jährlichen Berufsbildungsbericht publik. Demnach stehen auf dem deutschen Lehrstellenmarkt 100 Schulabgängern rechnerisch 104 Ausbildungsplätze zur Wahl. Bei dieser generellen Angabe werden verschiedene Berufsbilder freilich nicht berücksichtigt, sie dient aber dazu, einen Lehrstellenmangel bzw. ein Überangebot zu vermuten. Auch regionale Unterschiede müssen natürlich berücksichtigt werden. Insgesamt werden weiterhin pro Jahr mehr als eine halbe Million neue Ausbildungsverträge bundesweit abgeschlossen. Dies entspricht in etwa den Zahlen der Vorjahre, allerdings mit sinkender Tendenz. Dies ist zum einen auf eine demographische Delle bei der jungen Generation, andererseits aber auch auf eine zunehmende Akademisierung des Bildungswesens zurückzuführen. Zum Wintersemester 2016/17 schrieben gut eine halbe Million junge Leute in ihr erstes Unisemester ein. Auch dieser Wert ist weitgehend konstant. Sollte der Trend sowohl bei den Erstsemestern, als auch bei den Abbrechern mittelfristig anhalten, würden rund 12 % ihr Studium ohne Abschluss beenden, aber zugleich sich um eine Lehrstelle bemühen. Da ehemalige Gymnasiasten bei Unternehmen gerne genommen werden, konkurrieren diese Menschen, meist im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, mit den Schulabgängern der Real- und Hauptschulen. Hinzu kommen bei der letztgenannten Gruppe allerdings noch sogenannte Passungsprobleme als wesentliche Herausforderung. Damit ist gemeint, dass Jugendliche nicht den Ansprüchen der Ausbildungsunternehmen genügen oder weil sie nicht mobil genug sind, weil eben zahlreiche Lehrstellen sich auf bestimmte Regionen vor allem im Süden und Südwesten der Republik konzentrieren. Zum letztjährigen Ausbildungsstart im September 2016 wuchs die Zahl nicht vergebener Ausbildungsplätze zu 2015 um 4,5 Prozent auf 43 500. Zugleich gingen allerdings 20 600 Schulabgänger leer aus.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de