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Dienstreisen in Schwellenländer: Risiken richtig einschätzen!

Reisen in fremde Länder ist heutzutage kein Problem mehr. In wenigen Flugstunden finden Sie sich in einer anderen Welt wieder. Wir sprechen nicht über Reisen innerhalb Europas oder nach Nordamerika, sondern in die wirtschaftlich immer attraktiver werdenden Regionen in Südostasien, Lateinamerika, Indischer Subkontinent oder auch Arabien/Nordafrika. Aufstrebende Region mit gewaltigem Potential sowohl bei Themen wir Fertigung, aber auch als zukünftige Absatzmärkte europäischer Produkte. Sofern Sie als „Pionier“ Ihres Unternehmens zur Marktrecherche oder schon wegen erster Gespräche mit in der Heimat recherchierten Kontakten auf die Reise geschickt werden, wird man Sie nicht nur gegen allerlei Krankheiten impfen lassen, sondern Sie über eine heimische Versicherung bestmöglich absichern. Inklusive Rücktransport nach Hause bei Krankheiten oder Verletzungen. Leider lässt diese Fürsorge durch den Arbeitgeber mit jeder Reise oftmals nach, weil man meint, die entsprechende Region mittlerweile zu kennen und dadurch die Risiken einschätzen zu können. Es lauern aber außerhalb des eigenen Kulturkreises latente Gefahren, die wir Ihnen ins Bewusstsein rufen möchten:.

Beispiel Taxifahrt: Ihr Arbeitgeber möchte nicht, dass Sie sich in einem fremden Land selbst hinter das Steuer eines Mietwagens setzen, was grundsätzlich sehr vernünftig ist. Korrupte Ordnungshüter und den berühmten Spessarträubern ähnliche Wegelagerer, die es auf Ausländer abgesehen haben, begegnen einem schließlich bereits in osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten, ganz zu schweigen von Regionen wie Südamerika. Daher sind Sie angehalten, nur mittels Taxen von A nach B zu fahren. Vielfach enden solche Fahrten nicht am gewünschten Zielort, sondern im Großstadtdickicht, weil der Mann am Steuer ganz genau weiß, dass Sie nicht ortskundig sind, dafür aber pro Tag einen örtlichen Jahreslohn verdienen und diesen ggf. mit sich im Portemonnaie bar führen. Endlosen Diskussionen mit Händen und Füßen folgen dann, wenn man Glück hat, ein saftiger Aufschlag beim Fahrpreis und eine endlose Verspätung beim verabredeten Termin. Selbst wenn Sie vor Abfahrt z.B. am Flughafen oder Bahnhof einen Festpreis vereinbaren, haben Sie keine Garantie, dass Ihr Geschäftspartner hinter dem Lenker auch gewillt ist, diesen Deal einzuhalten. Vielfach verfügen Staaten in der früher sogenannten 3. Welt nicht über einschlägige Gesetze über Personenbeförderung, wie sie in Deutschland und ähnlichen Gesellschaften üblich sind. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihr Fahrzeug über kein Taxameter verfügt und auch sonst nicht den Eindruck erweckt, durch den deutschen TÜV zu kommen.

Wenn Sie ganz viel Pech haben, arbeitet der Taxifahrer mit dem organisierten Verbrechen zusammen und Sie werden in einer dunklen Nebenstraße ausgeraubt. Um den Unwillen der örtlichen Polizei, solche Straftaten zu verfolgen wissend, erfolgt dies für die Täter weitgehend risikolos. Spielen Sie in so einem Fall bitte nicht den Helden!

Auf den ersten Blick teurer, aber wesentlich sicherer ist es, sich nicht einfach ein Taxi heranzuwinken, sondern bei Reiseveranstaltern vorab einen Wagen zu buchen. Das geht übrigens in vielen Ländern auch über die bekannten, global tätigen Autovermietungen. Dort werden (übrigens auch in Deutschland) Fahrservices angeboten. Ortskundige Einheimische fahren westliche Autos zu Fixpreisen. Ihr Fahrer wird daher nicht nur wegen der Pauschale den schnellsten Weg durch Großstadtdschungels wie in Sao Paolo oder Johannisburg wählen, sondern auch deshalb, weil er seinen vergleichsweise gut bezahlen und sicheren Arbeitsplatz riskieren würde.

In unsicheren Zeiten wie derzeit mit zahlreichen bürgerkriegsähnlichen Zuständen, Versorgungskrisen, latenter Terrorgefahr überall auf der Welt, hybriden Kriegen (Beispiel Ukraine) und Seuchen wie etwas Ebola in Westafrika oder SARS in Asien ist das Thema Sicherheit unter Geschäftsreisenden zu einem wesentlichen Punkt auf der Reiseagenda geworden. Dadurch haben sich auch die Koordinaten etwas verschoben: wurde bis vor wenigen Jahren noch über zu enge Bestuhlung in den Jets, verpasste Anschlüsse und nicht unseren Standards entsprechende Hotels als Stressfaktor Nr. 1 diskutiert. Zwischenzeitlich wurde dieses Thema von der Sorge, in unbekannter kultureller Umgebung einem Verbrechen zum Opfer zu fallen, verdrängt. Dabei treibt viele Manager auch ihre Verantwortung als Familienväter um. Deshalb handelt es sich bei der Risikoanalyse um keine abstrakte Angelegenheit mehr. Sicherlich müssen wir zwischen tatsächlicher und gefühlter Unsicherheit unterscheiden. Eine brasilianische Favela, ein Slum in Kalkutta oder ein Ghetto in Pretoria war auch schon vor 10 oder 20 Jahren kein Hort der Sicherheit. Nur sind solch klassisch anmutende Gegenden mit hohem Kriminalitätsrisiko meist gut abgrenzt von internationalen Businesscentern, Flughäfen, Bahnknotenpunkten oder Werksgeländen europäischer oder us-amerikanischer Konzerne. Die Latenz der Gefahr, durch Zufall einem Abschlag zum Opfer zu fallen, wuchs kontinuierlich seit den ersten Berichten aus dem Nahen und Mittleren Osten während des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausend an. Grundsätzlich gibt es die risikolose Reise nicht, weder geschäftlich noch privat. Allerdings sollte man bei sich dramatisch verschlechternden Rahmenbedingungen, wie z.B. im Sommer 2014 beim Gazakonflikt überlegen, ob man eine geplante Reise nicht besser auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt. Die Geschäftspartner vor Ort werden meist aus eigener Erfahrung Verständnis dafür aufbringen.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de