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Der Mittelstand ist Rückgrat der Berufsausbildung in Deutschland

Nicht nur genereller Jobmotor seit vielen Jahrzehnten, sondern auch wichtigste Säule bei der dualen Berufsausbildung. Das ist der Mittelstand in Deutschland.
Allerdings stehen auch die Betriebe mittlerer Größe vor dem Langzeitproblem der sinkenden Schülerzahlen bei gleichzeitig steigenden Studentenzahlen. Viele Lehrstellen, vor allem in den ländlichen Gebieten der westlichen Bundesländer blieben auch dieses Jahr wieder einmal unbesetzt.

 

Im Durchschnitt bildet der Mittelstand pro Jahr ca. 1,2 Millionen junge Menschen aus. Diese Zahl hat sich seit 2012 nicht wesentlich geändert. Die Gesamtzahl der Auszubildenden in der deutschen Wirtschaft ist aber im Jahr 2016 auf 1,32 Millionen gesunken. Das ist deutscher Negativrekord!

 

Damit man ein Gefühl für die Zahlen erhält, lohnt sich ein Blick auf das Gefüge zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Die Förderbank KfW listet 3,76 Millionen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu EUR 500 Millionen für den klassischen Mittelstand auf. Vielfach handelt es sich um direkt oder über eine Stiftung geführte Familienbetriebe. Der Großteil des Handwerks findet sich ebenso dort wieder, wie produzierendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungen als dem derzeit aufstrebenden Sektor. In diesen Betrieben lernen also rund 90 % aller Azubis. Es wird aber von Jahr zu Jahr schwieriger für diese Unternehmen, den Bestand an Lehrlingen zu halten. Jetzt kommen die sogenannten Millennials von den Schulen um entweder ins Berufsleben zu starten oder aber ein Studium zu beginnen. Auch die vielfache Verkürzung der Schulzeit vor allem an den Gymnasien, als auch der Wegfall der Wehrpflicht für die jungen Männer können nicht die seinerzeitige Geburtendelle kompensieren. Um die Jahrtausendwende wurden die heute geläufigen und vielfach genutzten Programme z.B. zur Elternzeit erfunden und in Gesetzesform gebracht, sodass die sogenannte Fertilität seit ca. 2006 wieder steigt. Diese Jahrgänge sind aber alle noch in den Regelschulen.

 

Weitere Sorge bereitet der Umstand, dass die Kleinstunternehmen, sogenannte „Small Caps“ kaum ausbilden. Vor allem in den neuen Bundesländern mit Ausnahme Berlins gibt es in der Fläche deutlich mehr Kleingewerbe, als im alten Westen. Dies hat natürlich etwas mit der spezifischen Geschichte dieser Gegend aus der Zeit der DDR zusammen. Die damaligen Staatsbetriebe wurden fast alle zerschlagen und durch die „Treuhand“ abgewickelt. Gleichzeitig machten sich viele gut ausgebildete Facharbeiter im Osten rasch selbstständig und leiten als Unternehme oft Betriebe oder Büros mit bis zu 5 Mitarbeitern. Oftmals liegt es nicht an einer Abneigung gegen Ausbildung an sich, sondern in der Regel daran, dass das Tagesgeschäft zu wenig Raum lässt um junge Menschen auszubilden oder es keinen Ausbilder im Betrieb gibt. Nachwievor benötigt man von der örtlichen IHK oder HWK einen Ausbilderschein, damit der eigene Betrieb für eine Lehre in Frage kommt. Somit bilden nur 5 Prozent der Kleinstunternehmen aus. Erschwerend kommt In Ostdeutschland aber noch dazu, dass vielerorts auch an der Nachfrage nach Lehrstellen mangelt. Die Jugend im Osten zieht es in die Städte, vielfach zudem in den alten Westen, wo die Karrierechancen immer noch deutlich besser sind, als in der unmittelbaren Heimat.

 

Der Ländervergleich zeigt das sehr deutlich. An Platz eins bei den Ausbildungsstellen liegen zwei Länder im äußersten Westen, nämlich Rheinland-Pfalz und das Saarland. Dort bildeten in den Jahren 2012 bis 2016 durchschnittlich 18 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen aus, auf Platz 3 kommt Niedersachsen mit Bremen mit 17 Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 16 Prozent.

 

Am Ende der Skala landeten für diesen Beobachtungszeitraum die Flächenländer im Osten: Sachsen und Thüringen mit jeweils nur 10 Prozent. Wenig besser sah es in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 11 Prozent sowie die Stadtstaaten Berlin (10 Prozent) und Hamburg (11 Prozent) aus.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de