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Aus der Selbstständigkeit zurück ins Angestelltenverhältnis – wenn man nicht mehr sein eigener Chef sein möchte

Wer kennt den Slogan „Endlich mein eigener Chef!“ nicht? Vielfach reift bei Angestellten der Wunsch, das vertraute Business ohne bisherigen Arbeitgeber auf eigene Faust zu managen. Mit einer solchen Entscheidung fährt man aber auf eine Schiene, von der man schwer wieder runterkommt. Möchte man wieder den Weg zurück ins Beschäftigungsverhältnis nehmen, hat man mit zwei Vorurteilen zu kämpfen. Zum einen taucht häufig der Verdacht auf, dass man als Unternehmer gescheitert sein könnte und nun wieder in den vermeintlich sicheren Hafen eines Anstellungsverhältnisses zurück will. Zum anderen sehen Personalentscheider die Gefahr bei solchen Bewerbern, dass diese weniger teamfähig sein könnten und sich zudem schlechter in bestehende Hierarchien einfügen würden.

 

Daher ist es entscheidend, im Bewerbungsanschreiben in die Offensive zu gehen und die Entscheidung, die eigene Selbstständigkeit zu beenden, stringent darzulegen. Mögliche Überlegungen des Adressaten sollten dabei im Rahmen dieser Flucht nach vorne entkräftet werden, bevor sie sich festigen können. Ausgangspunkt sollte dabei zunächst die ursprüngliche Entscheidung für die Selbstständigkeit sein. Dabei kommt es auch auf die Branche und den spezifischen Werdegang an. In einigen Berufen ist das Dasein als Freelancer Normalität. Grafiker, Webdesigner und andere Kreative müssen bei Bewerbungen auf Festanstellungen deutlich weniger ausführlich argumentieren. Gilt eingeschränkt auch für Journalisten und diverse andere Medienberufe. In Industriebranchen tut man sich erfahrungsgemäß schwerer mit dem grundsätzlichen Verständnis für den Schritt zurück. Vor allem dann, wenn man in derselben Branche sowohl als Angestellter, als auch als Selbstständiger tätig war. Im Entwicklungsbereich geht dann leicht die Angst im Hinblick auf den Schutz innovativer Techniken und Methoden einher.

 

Wer sich aber zum Beispiel zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit oder als Weg zurück in den Beruf nach einer Kinderpause für die Selbstständigkeit entschieden hatte, sollte dies unbedingt auch so in der Bewerbung angeben. Eine solche temporäre Tätigkeit stellt in der Regel kein Problem dar. Vielmehr wird man anerkennen, dass man sich nicht passiv in das eine oder andere Schicksal begeben hat, sondern proaktiv wurde und dabei manch wichtige Erfahrung machen konnte. Wesentlich ist, wie lange diese Phase andauerte. Generell gilt, dass es umso schwieriger mit der Rückkehr ins Angestelltenverhältnis wird, umso länger man selbstständig war.

 

Echte Freelancer, sogenannte Einzelkämpfer können anführen, dass man künftig (wieder) im Team arbeiten will, weil man ggf. auch eine größere Organisation mit ihren vielfältigeren Aufgaben und Bereichen schätzt. Dies unabhängig davon, ob man erfolgreich war oder eher nicht.

 

Dies alles ist im Lebenslauf schlecht darzustellen. Am besten nutzt man das Anschreiben als eine Art Teaser und verweist dort auf ein eigenes Kurzprofil, welches man als drittes Dokument der Bewerbung hinzufügt. Im Profil sollte man schlüssig die seinerzeitige Entscheidung für die Selbstständigkeit und ebenso den gewünschten Schritt zurück darstellen. Das Ganze garniert mit einer stichpunktartigen Dokumentation der im Rahmen der Selbstständigkeit gemachten Erfahrungen. Auch eher Negatives sollte man sachlich fundiert darlegen. Kontraproduktiv wäre nur, wenn man, auch unterschwellig, versucht, etwaige nicht erreichte persönliche oder geschäftliche Ziele anderen in die Schuhe zu schieben. Entscheidend ist, dass man mit seinen schriftlichen Ausführungen einen positiven Touch verleiht. Dadurch kann es für den Personalentscheider interessant werden, solche Bewerber einzuladen und dann im persönlichen Gespräch mehr zu erfahren. Dabei sollte auch herauslesbar sein, inwiefern die gemachten Erfahrungen für das Unternehmen einen Mehrwert darstellen können. Allein der Umstand, dass man als Selbstständiger ein völlig anderes Verständnis für Kosten, Umsatz und Organisation zwangsweise erlernt. Man ist dann als Angestellter aufgeschlossener für Profit Loss, auch wenn keine direkte Budgetverantwortung anstrebt bzw. angeboten bekommt.

 

Im Lebenslauf selbst sollte man auf jeden Fall den Fokus auf die tatsächlichen operativen Themen, mit denen man seinen Lebensunterhat als Selbstständiger bestritt, legen. Die sogenannten Einzelkämpfer konzentrieren sich auf den Business Case und stellen ihre damit gemachten Erfolge und persönlichen Weiterentwicklungen dar. Wer eigene Angestellte hatte und sich nun beispielsweise auf eine Stelle als angestellter Geschäftsführer bewirbt, ergänzt dazu noch, welche konkreten Führungskompetenzen er sich aneignen konnte. Sowohl fachlich als auch disziplinarisch. Wenn man keine Geheimhaltungsklauseln unterzeichnen musste, kann man hier auch entweder chronologisch oder thematisch sortiert abgeschlossene Projekte mit namentlicher Nennung der jeweiligen Kunden anführen. Wenn das  nicht geht, weil z. B. Projekte einer Geheimhaltung unterlagen, sollte man seine alten Kunden bitten, für Referenzeinholungen zur Verfügung zu stehen. Dies ist auch deshalb notwendig, weil man als Freelancer keine Zeugnisse erhält und sich solche nicht selbst attestieren kann. Dies schafft auf jeden Fall Vertrauen beim Adressaten der Bewerbung, weil man bereit ist, sich ein Stück weit zu offenbaren und sich dadurch transparent zu machen.

 

Zu guter Letzt gilt auch in diesen spezifischen Fällen, dass man die wesentlichen Weiterbildungen mit Nachweisen anführt. Wer sich z.B. als Webdesigner während der Selbstständigkeit permanent fortbilden ließ zeigt damit, dass er den Grundsatz des lebenslangen Lernens verstanden hat und motiviert ist, seine eigenen Kompetenzen stetig zu verbessern oder breiter aufzustellen. Dies gilt auch für das Erlernen von Fremdsprachen, die mit zunehmender Globalisierung immer wichtiger werden. Eine schlüssige und gut aufgebaute Bewerbung nimmt den gängigen Vorurteilen sprichwörtlich den Wind aus den Segeln und man erhöht signifikant die Chance, sich bei Arbeitgebern persönlich präsentieren zu können.

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Herr Daniel Stock d.stock(@)top-jobs-europe.de